Flieger - Hans Peter

Me - 109 E

Messerschmitt ein Stück Schweizergeschichte

Im Anschluss an die Bf-109-DNull-Serie konnten vorab 30 Einheiten der Me-109-E-Reihe und anschliessend weitere 50 Flugzeuge beschafft werden. Zusammen mit den D-3800-Morane und D-3801-Morane-Serien bildeten diese Messerschmitt-Flugzeugen die Hauptstütze der schweizerischen Flugwaffe währen des Zweiten Weltkrieges. Sowohl fliegerisch wie technisch befriedigte der Me-109 E-3 vollauf und konnte für vielseitige Aufgaben verwendet werden. Den robust gebauten Motor betrachtete man damals als ein „technisches Wunder“.

Nach Kriegsende wurden bei der Firma Doflug Altenrhein noch acht Einheiten in Lizenz gebaut. Die vorhandenen Reservemotoren waren mit einer Reihe von Schweizer Aggregaten Ausgerüstet:

-Sauer-Einspritzpumpen;

-Sauer-Einspritzdüsen;

-Hasler-Zwillingszündapparat;

-PEM-Zündkerzen:

-Escher-Wyss-Verstellpropeller,Typ EW-V6,

Auch diese Teile bewährten sich im Betrieb sehr gut.

Die Schusswaffen der Me 109 E

Der Einbau der Fl MG 29 Kaliber 7,45 mm mit je 960 Schuss pro Magazin als Motorsynchronisierte Waffe hatte umfängliche Änderungen zur Folge. Der Laufseelenabstand der beiden MG 29 betrug 300 mm gegenüber 340 mm der MG 17. Dies verlangte, einbaubedingt, einen seitlich Versetzten Antrieb der Synchronisationswelle. Die Schusskanäle mussten entsprechend angepasst werden. Bei der Auslieferung der Flugzeuge waren die Schusskanäle abgedeckt. Die markanten Ausbuchtungen über der Steuerung des MG 17 wurden durch neue Haubenbleche ersetzt und am hinteren Verschalungsblech ein trapezförmiger Ausschnitt mit zwei kleinen Ausbuchtungen über den Verschlussgehäusen eingefügt.

   

Skizze für den Einbau                                                                 

  

Nach dem Einbau                                           Umbau am Modell

Nach neunjährigem Einsatz in den Staffeln mussten die ganze Serie neuerem und leistungsfähigerem flugmaterial weichen, (Mustang P 51- D) worauf 1948 die Liquidation eingeleitet wurde.

Als Ausstellungsobjekt wurde das Flugzeug J-355 aufbewahrt. Es befindet sich im Fliegermuseum in Dübendorf. ( Siehe im Modell-Portraits Heft Nr.21)

Auch wurden einige DB-601-A-Motoren für Ausstellungszwecke zurückbehalten und teilweise an technische Schulen als Anschauungsmaterial weitergegeben.



 
Vorbild und Modell Messerschmitt 109 E-3

J-346 Fl Kp 8 Thun, Herbst 1944

Flz Nr.    Werk Nr.    Abnahme       Abgeschrieben   Fl kp/Staffel

J-346     2403          08.10.1939    14.08.1948              15

Das Vorbild

Beim durchstöbern von Messerschmitt Literatur fiel mir eine Maschine auf die im Buch von Georg Hoch abgebildet ist, zwar auf Seite 204. Es ist die Me 109 E-3 J-346 mit einer Zahl 8 auf dem Seitenleitwerk der Fl Kp 8 Thun, Herbst 1944. Das besondere die Maschine hatte einen geschlossenen Spinner, also hatte sie keine Kanone die durch die Propellernabe schoss. Dazu kam dasie mit einem Escher-Wyss-Verstellpropeller, Typ EW-V6 ausgerüstet wurde.Die Versuche im Jahre 1942 mit Escher-Wyss Propeller waren die Flugzeuge bis 4000 Meter in Leistung und Geschwindigkeit ebenbürtig und in grossen Höhen bis 10 000 Meter jedoch eindeutig überlegen.

Gemäss den zur Verfügenden stehenden Unterlagen wurden für die Me 109 E zehn EW-Propeller beschafft und die Flugzeuge J - 346, J - 347 und J - 392 bis J - 399 damit ausgerüstet.

Der Bausatz, Zusammenbau und Farbe

Das Modell ist ein alter Bekannter Bausatz von Hasegawa 1:32 mit gut gespritzten Teilen. Ich habe zuerst die Cockpitteile bestehend aus Sitz, Pedale, Instrumentenbrett, Steuernstick Seitenwände mit Trimmräder, Gashebel gesäubert und zusammengeleimt. Die Rumpfhälften wurde gleich behandelt, nachher das ganze mit Revell-Basic Lack grundiert und die ganze Cockpitsegmenten mit RLM 02 Grau Gespritzt, den diesen Farbton wurde bis 1941 für die Cockpite verwendet.

Die Pedalen sind mit Alu überzogen, der Haltegriff und der untere teil des Steuernstick wurden mit Mattschwarz angemalt. Die Instrumenten sind mit Mattschwarz ausgefärbt, nachdem alles getrocknet war wurden die Skalen der Instrumenten mit weisser Farbe nachgezogen. Am anderen Tag sind die Instrumente mit Glanzlack ausgefüllt damit sie wie Glasscheiben aussehen und geschützt sind.

Die sämtliche Motorenteile samt Aufhängung und Benzintank wurden gesäubert und Grundiert, die Maschinengewehre, Munitionsbehälter und die Trennwand sind in Gleicherweise behandelt und entsprechend mit Farbe gespritzt und gemalt worden. Zur gleicher zeit habe ich die Sitzgurte aus Malerband und die Verschlüsse aus weichem Draht hergestellt, entsprechend an Sitz und Rücklehne angebracht. Nachher wurden die behandelten und getrockneten Teile zusammengeleimt und zusammengefügt, mit Klebeband fixiert und zum trocknen zur Seite gelegt.
Nachdem der Rumpf zusammengebaut war habe ich die Flügel von den Giessästen getrennt verschliffen und mal trocken angepasst, als alles angepasst war sind die Kühlerroste grundiert und mit Alufarbe gespritzt. Die Flügelinnenseite grundiert und mit RLM 02 Grau eingefärbt, als dies getrocknet war sind die gegenüber dem Bauplan die oberen Flügelhälften an den Rumpf angeleimt und ausgerichtet, somit entfällt das Spachtel zwischen Flügel und Rumpf. Die Flügelmaschinengewehre habe ich aus kleinen Metallröhrchen abgesägt und gespritzt und mit Sekundenleim angebracht, desgleichen wurden die Kühler angebracht und die unteren Flügel mit den eingebauten Teilen wurden an die oberen Flügel angeleimt mit Klebeband fixiert. Die hinteren Höhenruder mit den Querstützen sind an den Rumpf angebracht, oben an der Motorhaube sind die Markanten Ausbuchtungen der Maschinengewehre weggeschliffen.

Die Schweizer - Messerschmitt hatte eine andere Einbauweise (historischen teil siehe oben).

Hinten sind die kleinen Ausbuchtungen aus Giessästen verkleinert und verschliffen an die entsprechender Stelle angebracht worden. Motorhaube wurde auch angeleimt da ich den Motorteil nicht offen zeigen wollte. Propeller, Spinner zwar der vorne ganz geschlossen ist, wurde vorbereitet. Die Reifenhälften zusammengeleimt, Federnsegmenten an die Fahrwerksbeinen angebracht, Fahrwerksabdeckungen all dies wurde mit Revell-Basic Lack grundiert. Den Spinner wurde mit RLM 71 Dunkelgrün gespritzt zwar habe ich die Nr.30 Matt Grün von Humbrol benutzt da sie dem Originalfarbton am besten entspricht, die Propellerblätter sind mit RLM 70 Schwarzgrün überzogen.

Fahrwerksbeinen und Innenseite der Fahrwerkabdeckungen sind mit RLM 02, die Reifen mit Mattschwarz und die Felgen Schwarz Glänzend mit der Spritzpistole gespritzt. Nachdem alles getrocknet war sind die Aussenseite der Fahrwerksabdeckungen mit RLM 65 Hellblau überzogen, diesen Farbton wurde bis Juli 1941 verwendet nachher wurde ab Herbst 1941 RLM 76 Hellgrau eingesetzt.

Da ich die Markierungen selber spritzen wollte, habe die Markierungen auf die richtigen Grössen Kopiert und von diesen Angaben habe ich die entsprechenden Massen übertragen, als dies alles auf das Flugzeug übertragen hatte, wurde mit Weisser Farbe die Grundierung gemalt. Am anderen Tag die roten Neutralitätsstreifen und die Umrandung sämtlichen Kreuze gespritzt. Nach Zwei Tagen habe ich das ganze abgeklebt der Flügel und Rumpfunterseite mit RML 65 überzogen. Und wieder nach dem alles getrocknet war sind sämtliche Rumpfseiten und Oberflächen der Flügel mit Humbrol 30 Matt Grün gemalt und zum trocknen auf die Seite gelegt worden. Die Radschächten sind mit RLM 02 Grau die Kabinenhaube ist zuerst mit Klebeband abgeklebt und dann mit der ersten Farbe RLM 02 gespritzt, nach dem trocknen mit Humbrol 30 Matt Grün nochmals die Aussenseite überzogen worden. Das ganze ist mit Glanzlack Dreimal in Abständen leicht mit der Spritzpistole gemalt um eine Homogene Oberfläche zu bekommen, um nachher die restlichen Decals anzubringen. Die Decals habe ich zum teil von einem Kollegen bekommen der die entsprechenden Schriftzüge der Schweizer Messerschmitt gemacht hat. Nach nochmaligem überziehen mit Glanzlack habe ich die Kleinteile wie Räder, Fahrwerksbeinen, Fahrwerksabdeckungen, Propeller und Spinner an das Flugzeug angebracht und zum trocknen zur Seite gelegt. Die Wartungsdeckel und Öffnungen habe ich mit Klebeband abgedeckt und mit Schwarzer - Farbe gespritzt.

Den Panzerschutz wurde bei den Schweizer Messerschmitt während des Krieges nicht angebracht, der Einbau der Panzerung erfolgte nach dem Kriegsende. Ob alle Flugzeuge umgerüstet wurden, ist nicht bekannt. Aus Gewichtsgründen wurden jedoch die Panzerplatten meistens wieder ausgebaut. Somit wurde der Einbau beim Modell nicht vorgenommen. Zuletzt wurde noch die Antenne mit Dünnem Faden angebracht, die Isolatoren wurden aus Zahnstochern ausgeschnitten mit dem Bohrer aufgebohrt und den Faden durchgezogen. Die Isolatoren sind mit Weisser- Farbe eingefärbt, fertig ist die Schweizer Messerschmitt 109, es ist wieder eine der Bunten Vögel die in meiner Vitrinen steht.

 Den Historischen Teil und Fotos ist aus dem Buch von Georg Hoch